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gefma success stories 2025 – Sven Mayer

„Kein Tag im Facility Management gleicht dem anderen – und genau das macht den Reiz aus.“

Erstellt am

NAME:                            Sven Mayer
ORT:                               Frankfurt am Main
UNTERNEHMEN:          SPIE Efficient Facilities GmbH

 

gefma: Was ist heute Deine Position und welche Tätigkeiten gehören dazu?

Offiziell bin ich Disponent – in der Praxis aber so etwas wie ein Allrounder im technischen Facility Management. Am Campus einer deutschen Traditionsbank, der nicht nur einen der größten Händlersäle Europas beherbergt, sondern auch ein eigenes Rechenzentrum, betreue ich über 100.000 Quadratmeter Fläche – ein vielseitiges Umfeld mit spannenden Aufgaben.

Mein Verantwortungsbereich ist entsprechend breit gefächert: vom organisatorischen Brandschutz über die Steuerung der Sonnenschutztechnik bis hin zu sehr speziellen Themen wie besonderen Formen der Klimatechnik oder der sogenannten „Weißen Ware“ (also Haushaltsgroßgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen etc.).

Außerdem koordiniere ich externe Dienstleister in diesen Gewerken und leite drei Werkstudenten, die mich im administrativen Tagesgeschäft unterstützen – etwa bei der Angebotserstellung oder der Anlage neuer Tickets.

 

gefma: Beschreibe Deinen Werdegang und die wichtigsten Meilensteine.

Meine Karriere begann mit einer klassischen kaufmännischen Ausbildung – auf die ich Schritt für Schritt fachlich aufgebaut habe. Meine ersten Stationen führten mich in eine Kanzlei mit Schwerpunkt auf Verbraucherschutzrecht sowie zu einem Reisedienstleister, bei dem ich mich intensiv mit Reklamationen und Reiserecht beschäftigte.

Gerade in dieser Zeit habe ich gelernt, wie entscheidend gute Servicequalität ist – nicht nur im Umgang mit Beschwerden, sondern vor allem im Hinblick darauf, Prozesse so zu gestalten, dass Reklamationen gar nicht erst entstehen. 

Dieses Verständnis für Struktur, Qualitätssicherung und rechtliche Rahmenbedingungen öffnete mir schließlich die Tür in die technische Branche: Als Assistent des Niederlassungsleiters eines bundesweit tätigen Unternehmens für Brandmelde-, Einbruchmelde- und Videoüberwachungstechnik durfte ich schnell Verantwortung übernehmen – zum Beispiel bei der Konzeption der brandschutztechnischen Ausstattung eines Flagshipstores für ein großes Möbelhaus.

Mein nächster beruflicher Schritt führte mich zur SPIE-Gruppe, als diese das Facility Management von Hochtief in Deutschland übernahm. Dort habe ich mich vom Disponenten in einem Großbankenteam kontinuierlich weiterentwickelt. Ein besonderer Meilenstein: Mein berufsbegleitender Abschluss zum Fachwirt für Facility Management an der Technischen Akademie Wuppertal, für den ich 2024 mit dem gefma Förderpreis für die beste Projektarbeit geehrt wurde.

 

gefma: Was ist das Spannendste/Herausforderndste an Deiner Arbeit?

Kein Tag im Facility Management gleicht dem anderen – und genau das macht den Reiz aus. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir als Team durch hohe Servicequalität bereits mehrfach Vertragsverlängerungen mit demselben Kunden erzielen konnten – ein starkes Zeichen für Vertrauen und Kontinuität.

Was mich an Gebäuden besonders fasziniert: Sie verändern sich ständig. Nicht nur technisch, sondern auch durch die Menschen, die sie nutzen. Gebäude „leben“ gewissermaßen – sie altern, entwickeln sich weiter und müssen sich immer wieder neuen Anforderungen anpassen. Gerade an einem Standort wie dem von mir betreuten 25 Jahre alten Gebäude mit dynamischer Nutzung, ist das besonders eindrucksvoll zu beobachten.

Ein gutes Beispiel ist der Brandschutz: Was vor Jahren noch dem Stand der Technik entsprach, kann heute überholt sein – sei es durch neue gesetzliche Vorgaben, modernere Technologien oder veränderte Nutzung. Es ist spannend, diese Entwicklungen aktiv zu begleiten und Lösungen zu gestalten, die nicht nur für den Moment funktionieren, sondern auch zukunftssicher sind.

Hinzu kommt die hohe Komplexität im Zusammenspiel der vielen beteiligten Gewerke und Nachunternehmer. Alles muss zum richtigen Zeitpunkt ineinandergreifen – wie bei einem präzise getakteten Uhrwerk. Wenn das gelingt und selbst anspruchsvolle Abläufe reibungslos funktionieren, ist das nicht nur ein fachlicher Erfolg, sondern auch persönlich sehr erfüllend.

 

gefma Wo siehst Du Deine Zukunft? Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?

Das Facility Management befindet sich in einer kontinuierlichen Entwicklung – und genau das reizt mich. In meiner Facharbeit habe ich untersucht, wie moderne Ticketsysteme mehr leisten können, als nur Aufträge zu verteilen. Sie eröffnen die Möglichkeit, dass Disponenten zu echten Experten für Gebäudeleittechnik werden. Themen wie KI-Integration und IoT-Sensorik spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Ich bin überzeugt: Diese Technologien werden unser Arbeitsumfeld in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Die klassische Zettelwirtschaft hat ausgedient – stattdessen wird künstliche Intelligenz viele Kontroll- und Steuerungsprozesse in Gebäuden automatisieren und die Technik zunehmend autonom arbeiten lassen.

Gleichzeitig wird das Know-how der Menschen nicht weniger wichtig. Denn auch in zehn Jahren wird es Aufgaben geben, die keine KI übernehmen kann – einen defekten Keilriemen zum Beispiel muss weiterhin eine qualifizierte Person mit Fachwissen vor Ort austauschen.

Ich selbst sehe mich in der Zukunft in einer Rolle, in der technisches Verständnis, digitale Kompetenz und strategisches Denken noch stärker zusammenkommen – als Bindeglied zwischen Mensch, Maschine und Immobilie.

 

gefma: Welche Success-Tipps möchtest Du gerne weitergeben?

Mein Werdegang zeigt: Erfolg verläuft nicht immer auf geraden Wegen – und das ist völlig in Ordnung. Auch auf unkonventionellen Pfaden kann man in einer neuen Branche Fuß fassen, wenn man bereit ist, sich weiterzuentwickeln und auf die eigenen Stärken zu vertrauen.

Entscheidend ist, sich selbst nicht zu begrenzen. Wer neugierig bleibt, Chancen erkennt und den Mut hat, sie zu ergreifen, kann Großes erreichen. Dabei lohnt es sich, auch die eigenen Interessen im Blick zu behalten. Ich bin zum Beispiel nur deshalb zu einem Verbraucherschutzanwalt gewechselt, weil ich ihn aus meiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit kannte – und dort meine Leidenschaft für Rechtsthemen weiter vertiefen konnte. Noch heute profitiere ich von diesen Erfahrungen, etwa beim Lesen von Verträgen oder bei der rechtlichen Einschätzung technischer Sachverhalte.

Mein Rat lautet daher: Baut eure Stärken gezielt aus, bringt wenn möglich eure persönlichen Interessen in den Job ein – und bleibt offen für neue Wege.

Und noch etwas: Zweifel und Sorgen gehören dazu. Sie dürfen uns aber nicht ausbremsen. Ein Zitat des neuseeländischen Cricketspielers Glenn Turner bringt es für mich auf den Punkt: „Worrying is like a rocking chair – it gives you something to do, but it gets you nowhere.“

Wer ins Handeln kommt, gestaltet aktiv seine Zukunft. Herausforderungen sind keine Hürden – sie sind Chancen. Und genau darin liegt für mich die eigentliche Erfolgsgeschichte.

 

gefma: Vielen herzlichen Dank, dass Deine „Success Story“ unsere Branche bereichert. Alles Gute und viel Erfolg weiterhin!

#Bildung

Bildung ist die wertvollste Ressource für den Erfolg der Facility-Management-Branche und ihrer Akteure. Der gefma-Arbeitskreis Bildung & Wissen vernetzt die Gestalter aus Bildung, Wissenschaft und Praxis. Mit seiner Arbeit setzt der Arbeitskreis Richtlinien-Standards bei den Inhalten von Aus- und Weiterbildung im FM. Dazu zählen die Studiengänge, wie auch die berufliche Weiterbildung, etwa zum Fachwirt Facility Management. Mit den Richtlinien führt gefma und prägt damit das Berufsbild des Facility Managers und der Branche. Mit den gefma-Förderpreisen hat der Arbeitskreis Bildung & Wissen einen der renommiertesten Preise in der Immobilienwirtschaft für den Nachwuchs aus Wissenschaft und Praxis etabliert.

Leitung Arbeitskreis Bildung & Wissen: Prof. Dr. Markus Lehmann

Download: Übersicht gefma-zertifizierte Bildungsträger (Fachwirt-Ausbildung)
Download: Übersicht mit gefma kooperierende Hochschulen (pdf, 180 kB)