NAME: Hauke Meyer
ORT: Berlin
UNTERNEHMEN: Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin
gefma: Was ist heute Deine Position und welche Tätigkeiten gehören dazu?
Ich arbeite als Vorstandsreferent bei der Gewobag. Meine Aufgaben dort sind thematisch wie organisatorisch sehr vielseitig – von der inhaltlichen Vorbereitung und Begleitung von internen und externen Vorstandsterminen sowie der Aufbereitung von Präsentationen für Gesellschaftergespräche bis hin zur Koordination aktueller strategischer Themen und der Steuerung relevanter Projekte.
Was sich dabei durch alle Bereiche zieht: Komplexe Inhalte müssen zielgruppengerecht aufbereitet und zwischen Fachbereichen, Politik, Unternehmen und Gesellschaftern vermittelt werden – oft im Sinne einer „Übersetzungsleistung“.
Die konkreten Schwerpunkte verändern sich regelmäßig. Aktuell spielen z.B. die Gründung einer eigenen Hauswartgesellschaft und die strategische Neuausrichtung im Kleinreparatur-Management eine große Rolle. Beides sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einem unserer zentralen Ziele: einer hohen Kundenzufriedenheit.
Gerade hier ist das Facility Management von großer Bedeutung – als erster Berührungspunkt für viele Mieter*innen in unseren Quartieren ist es eine wichtige Schnittstelle für Kundenorientierung und steht daher besonders im Fokus.
gefma: Beschreibe Deinen Werdegang und die wichtigsten Meilensteine.
Mein beruflicher Weg begann mit einem Studium der Politikwissenschaft – mit Stationen in Hannover, Warschau, Vancouver und Berlin. Erste berufliche Erfahrungen sammelte ich in einer Agentur für politische Kommunikation, bevor ich sechs Jahre für den Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung tätig war – mit Arbeitsorten in Berlin und Brüssel.
Parallel zu dieser Tätigkeit habe ich ein berufsbegleitendes Masterstudium im Real Estate Management begonnen. Der Antrieb dahinter: Ich wollte stärker in die operative Praxis eintauchen und die Schnittstellen zwischen Politik, Verwaltung und Immobilienwirtschaft besser verstehen – ein Ziel, das ich mit meinem Wechsel zur Gewobag verwirklichen konnte.
Für meine Masterarbeit zur Dekarbonisierung im Wohnungsbestand wurde ich 2024 mit dem gefma-Förderpreis für Hochschulabschlussarbeiten ausgezeichnet.
gefma: Was ist das Spannendste/Herausforderndste an Deiner Arbeit?
Spannend ist für mich vor allem die Möglichkeit, das Geschäft eines großen kommunalen Wohnungsunternehmens sowie die Berliner Wohnungspolitik und den lokalen Immobilienmarkt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Selten begegne ich einem Anliegen, das ich nicht zumindest aus einer bestimmten Perspektive nachvollziehen kann. Die Herausforderung – und zugleich der Reiz – liegt darin, für die verschiedenen Sichtweisen Verständnis zu schaffen und gemeinsame Schnittmengen herauszuarbeiten.
Gerade hier spielt auch das Facility Management eine immer wichtigere Rolle: Es liegt oft genau an der Schnittstelle zwischen Mietenden und Vermietenden, zwischen baulichen Gegebenheiten und technischem Betrieb – oder auch zwischen Nutzerverhalten und der Optimierung der Energieversorgung. Mir gefällt es, wie technische und soziale Aspekte im Wohnungswesen zusammenkommen.
gefma Wo siehst Du Deine Zukunft? Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Ich mache mir bewusst keine allzu konkreten Pläne. Vor zehn Jahren hätte ich nicht ansatzweise vorhersehen können, was ich heute mache – und dennoch bin ich sehr glücklich damit.
Ich glaube fest daran, dass es sich lohnt, sich auf die aktuellen Aufgaben und Ziele zu konzentrieren – und diese so auszugestalten, dass man Freude und Engagement dafür entwickeln kann. Wenn das gelingt, wird das in der Regel auch wahrgenommen und honoriert – und es eröffnen sich ganz automatisch neue Türen.
Natürlich gehören auch Eigeninitiative, gutes Timing und ein Quäntchen Glück dazu. Aber aktuell brauche ich für mich keinen 10-Jahresplan – ich sehe noch viel Potenzial, um in aktueller Rolle weiter zu lernen und zu wachsen.
gefma: Welche Success-Tipps möchtest Du gerne weitergeben?
Neugier und Offenheit für die Perspektiven anderer Fachbereiche oder Themenfelder sind aus meiner Sicht wichtiger denn je. Wer bereit ist, zuzuhören, Fragen zu stellen und Zusammenhänge zu erkennen, entwickelt fast automatisch eine Fähigkeit, die heute besonders zählt: komplexe Sachverhalte zu vernetzen und über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken.
Solch ein offenes Ohr sollte man sich bewahren, denn das trägt nicht nur zum beruflichen Erfolg bei, sondern ist auch persönlich bereichernd.
gefma: Vielen herzlichen Dank, dass Deine „Success Story“ unsere Branche bereichert. Alles Gute und viel Erfolg weiterhin!