Mit rund 280 Teilnehmenden verzeichnete das diesjährige gefma Jahresevent in München einen neuen Besucherrekord. Die im letzten Jahr in Berlin aufgestellte Bestmarke wurde damit erneut übertroffen. In den Räumlichkeiten der „Macherei“ von Design Offices erwartete die Gäste ein inspirierendes Programm mit hochkarätig besetzten Beiträgen in einem kreativen Umfeld.
Künstliche Intelligenz als Leitthema
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die immense Bedeutung von KI für das Facility Management. Die Entwicklungen rund um dieses Thema bieten vielversprechende Chancen für die Branche und für Deutschland. Sascha Lobo, bekannt für seinen pointierten Blick auf technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, betonte in seiner mitreißenden Keynote, dass sogar ein neues deutsches Wirtschaftswunder möglich sei – jedoch nur, wenn wir unsere Angst vor Veränderung ablegen und uns von der typisch deutschen Investitions-Aversion sowie Überregulierung lösen. Sein Appell: „Die schlechten Folgen der KI-Transformation kommen von allein. An den guten müssen wir jetzt gemeinsam arbeiten.“ Hierzu sollten wir als „Vorgänger“ ausprobieren, was funktioniert und den Mut haben, uns „voranzuscheitern“.
Wie das Facility Management die Möglichkeiten rund um KI nutzen kann, um den anhaltenden Personalmangel zu bewältigen, wurde im Anschluss im Live-Podcast der Initiative „Die Möglichmacher – Facility Management“ vertieft. Gastgeber Michél-Philipp Maruhn und seine Talk-Gäste verdeutlichten: Wir müssen den entstehenden Rückenwind nutzen. Bildlich gesprochen geht es nun darum, Windmühlen zu bauen, statt Schutzmauern – so der Appel von „Möglichmacher“-Vertreterin Dr. Christine Sasse, die Chancen proaktiv zu ergreifen, anstatt in einer Abwehrhaltung zu verharren.
Trotz der positiven Dynamik wurde nicht verschwiegen, dass sich in Deutschland auch einiges an den Rahmenbedingungen und der Grundeinstellung ändern muss. Denn – diese Botschaft zog sich ebenfalls wie ein roter Faden durch die Veranstaltung: Deutschland hat sich zu lange ausgeruht. Waren wir – wie Diane Robers in ihrem Beitrag fragte – tatsächlich 30 Jahre im Urlaub? Sicher ist, dass wir wieder „mehr Bock auf Arbeit“ brauchen. Das verdeutlichte der Vergleich der durchschnittlichen Arbeitszeiten im EU-Vergleich, in dem Deutschland auf den hinteren Plätzen landet, eindrucksvoll.
Erfreulicherweise steht das Facility Management aber vergleichsweise gut da und entwickelt sich weiterhin deutlich besser als die deutsche Wirtschaft insgesamt. Wir bleiben also trotz eines stagnierenden Umfelds eine Wachstumsbranche, das untermauerte Thomas Ball in seinem Impuls mit aktuellen Branchendaten. Also „Brust raus, liebes FM“, wie gefma Vorstand Dirk Brandt in der Podiumsdiskussion zum Standort Deutschland proklamierte und mit offenen Augen die sich kommenden KI-Chancen beim Schopf packen. Zwar birgt die Digitalisierung auch viele Fallstricke und Risiken, das führte Kevin Wennemuth in seinem kurzweiligen Impulsvortrag zum Thema Cybersicherheit vor Augen. Dennoch benötigen wir eine „neue Umsetzungselite“, in der das FM eine Schlüsselrolle spielen kann.
Talente fördern und als Branche selbstbewusst in die Zukunft aufbrechen
Da unsere Branche über eine Menge an talentiertem Nachwuchs verfügt, hat die Mission rund um das neue Selbstbewusstsein des FM gute Chancen auf nachhaltigen Erfolg. Das verdeutlichte am zweiten Tag des Events die Verleihung der gefma-Förderpreise. Neun talentierte Akademiker und Young Professionals wurden für ihre herausragenden Abschluss- und Projektarbeiten geehrt und erhielten Preisgelder in Höhe von insgesamt 12.000 Euro.
Auch gefma ist als Verband für die zukünftigen Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Das zeigte die gefma Mitgliederversammlung unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Wolf Adlhoch und Geschäftsführer Jürgen Schneider, die den inhaltlichen Schlusspunkt der ereignisreichen Tage rund um gefma und das Facility Management bildete.
Netzwerken und Genießen
Nach den fachlichen Impulsen bot das Networking-Dinners beim Veranstaltungspartner KPMG im „Optineo“ im Münchner Werksviertel den Gästen eine Plattform, um sich zu den tagsüber gesammelten Eindrücken auszutauschen und dabei kulinarische Eindrücke zu sammeln. Bei erstklassigem Essen und Service nutzten die Teilnehmenden diese Gelegenheit zum Netzwerken und um den Tag genussvoll ausklingen zu lassen.
Dank und Ausblick
Wir danken allen Teilnehmenden, die mit ihrer Präsenz und positiven Stimmung entscheidend zum Erfolg des Events beigetragen haben, sowie den inspirierenden Moderator*innen Sarah Schlesinger und Dr. Bernhard Hauke sowie den Speaker*innen und Podiumsgästen, die das facettenreiche Programm bereichert haben. Ein großes Dankeschön gilt außerdem unseren Event-Sponsoren: Apleona, Engie, Goldbeck, Phoenix Contact, Strabag Property and Facility Services, Vebego sowie – ganz besonders – unserem Networking-Dinner Veranstaltungspartner KPMG.
Wir freuen uns bereits auf das nächste gefma Jahresevent am 13. und 14. November 2025 und hoffen, viele unserer diesjährigen Gäste dort wiederzusehen.
Für alle, die nicht dabei sein konnten, oder jene, die das Event noch einmal Revue passieren lassen möchten, hier der Link zum Veranstaltungsvideo sowie zur Fotogalerie.