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Martin Schenk im Interview mit der FAZ

Vier Fragen an: Kurzinterview mit dem GEFMA-Vorstandsvorsitzenden

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In der Reihe „Vier Fragen an…“ im Immobilienteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ beantwortete Martin Schenk, Vorsitzender des Vorstands des Gefma e.V., Fragen zur Branche und den Einfluss von Covid-19 auf den Geschäftsbetrieb.

Die Fragen stellte Michael Psotta.

Wie stark hat die Coronakrise die Gebäudeverwalter bisher getroffen?
Ganz unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Leistungsangebot. Anbieter von technischen Dienstleistungen sind weniger betroffen als z.B. Anbieter von Reinigungs- und Cateringleistungen. Die veränderten Arbeits- und Produktionsrealtitäten haben die Schwerpunkte neu gesetzt, wie den Umgang mit Leerstandsmanagement, die Umsetzung neuer Hygienekonzepte oder die Strukturierung zur Einhaltung behördlicher Abstands- und Kontaktregeln. Letztlich geht der Gebäudebetrieb weiter, auch wenn sich der Betrieb innerhalb des Gebäudes verändert oder gar zeitweise ganz aufhört. Facility Management steht nicht still und ist nicht nur eine unverzichtbare Dienstleistung für Immobilien über deren gesamten Lebenszyklus. Mit rund 4,7 Millionen Beschäftigten, das sind immerhin rund 10% der Erwerbstätigen, geht es schließlich um sehr viele Existenzen in einem wichtigen Wirtschaftszweig, dessen Bedeutung allzu oft übersehen wird. Nun müssen wir einen noch stärkeren Preiskampf und die Bereitschaft zu Grenzkosten anzubieten, verhindern. Wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen auch, werden sich die direkten Auswirkungen jedoch erst in den kommenden 1 bis 2 Jahren zeigen.

In welchen Immobilienbereichen spüren Sie die Krise besonders, wo kommt Sie ihnen sogar entgegen?
Bei Leistungen in stark betroffenen Segmenten wie Hotels und Flughäfen sind die Auswirkungen stärker spürbar. Hier sind die marktüblichen Renditen mit 3-5% EBIT ohnehin gering. Bei Büroimmobilien und teilweise auch bei Industrieanlagen kam es zu erheblichen Veränderungen im Nutzungsaufkommen. So wurden Wartungs- und Reinigungsleistungen angepasst, Intervalle verändert und neue Konzepte zur Ausführung von Leistungen erstellt. Anders bei den technischen Services: Hier sind längerfristige und sicherheitstechnische Wartungsverträge zu erfüllen. Bei der Umsetzung der Coronamaßnahmen hat das Facility Management Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bewiesen. Denn neben der Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen, sind die zeitnahe, zuverlässige und gründliche Umsetzung neuer Vorgaben wichtig.

Befördert die Krise den Ausbau von Geschäftsfeldern, ergeben sich sogar neue Geschäftsmodelle?
Die Entwicklung und Nachfrage neuer Services, z.B. für die Raumlufttechnik oder variable Workplace-Konzepte wird deutlich rascher vorangetrieben als bisher. Im Bereich Digitalisierung wurden Entwicklungen ebenfalls gefördert, dazu gehören technische Neuerungen, aber auch sehr pragmatische Anpassungen der Leistungen. Besonders bei den Cleaning Services hat sich das bemerkbar gemacht. Aber das vielfach zitierte „New Normal“ wird sich meines Erachtens weder kurzfristig noch überall umsetzen lassen. Das Facility Management kann jedoch einen wesentlichen Beitrag zu einem effizienteren und nachhaltigeren Gebäudebetrieb leisten.

Beschleunigt sich gerade der seit längerem anhaltende Konzentrationsprozess im Facility Management?
Die Konsolidierung im Facility Management bewegt bereits seit vielen Jahren die immer noch stark fragmentierte Branche. Es ist ein hart umkämpfter Markt mit sehr starken Unternehmen. Momentan ist nicht erkennbar, dass sich dieser Prozess in der Krise spürbar beschleunigt. Mit oder ohne Krise: Einen klaren Vorteil werden Dienstleistungsunternehmen mit stabiler Auftragslage haben, die auf Diversifikation und systemgesteuerte Technologien setzen, über ausreichend Liquidität verfügen und vor allem mit Kunden zusammenarbeiten, die gleichzeitig auch verlässliche Partner bei der Entwicklung zukunftsfähiger Services sind. Wir sehen vor allem, dass sich die Besinnung auf Qualitätsbewusstsein und Nachhaltigkeit in der Krise verstärkt hat. Die zuverlässige und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern und Nutzern hat unersetzbare Vorteile. Denn unter schnell wechselnden Anforderungen an Nutzungsmöglichkeiten bestätigt sich, wie wichtig ein zuverlässiger Partner ist, der zielgerecht agiert und unterstützt.

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Ein Team, fokussiert auf die Ansprüche unserer Mitgliedsunternehmen. Die Geschäftsstelle von gefma in Bonn ist Drehscheibe und Koordinator unseres gewachsenen Netzwerks im Facility Management – kompetent, engagiert und sympathisch.